Tipps zum Abpumpen
Zeit zum Lesen: 11 min.
Abgepumpte Muttermilch ist die beste Nahrung für dein Baby, wenn du mal nicht bei ihm sein kannst. Wie kannst du also Muttermilch sicher aufbewahren und verwenden?
Wenn du in den Beruf zurückkehrst, zum Sport gehst oder einfach nur möchtest, dass dein Partner eine Mahlzeit übernimmt, damit du etwas Schlaf nachholen kannst, kannst du deine Muttermilch abpumpen und sie für dein Baby aufbewahren, damit es sie trinken kann, wenn du nicht da bist. Die meisten gesundheitlichen Vorteile von Muttermilch bleiben nach dem Abpumpen erhalten – wenn du also eine Stillmahlzeit auslassen musst, ist abgepumpte Muttermilch wesentlich besser für dein Baby als irgendeine Art von Säuglingsnahrung. Sorgfältige Hygiene ist jedoch entscheidend, um zu gewährleisten, dass die aufbewahrte Milch für dein Baby sicher ist. Im Folgenden erfährst du, wie du Muttermilch richtig aufbewahrst.
Muttermilch ist besser für dein Baby als Säuglingsnahrung – doch frisch abgepumpte Milch ist besser als im Kühlschrank gekühlte, und im Kühlschrank gekühlte Muttermilch ist besser als gefrorene Muttermilch. Das liegt daran, dass frisch abgepumpte Milch über die besten antibakteriellen Eigenschaften verfügt und reicher an Antioxidantien, Vitaminen und Fett ist, als Milch, die im Kühlschrank gekühlt oder eingefroren wurde.4
Wenn du deine Muttermilch hygienisch und sicher abgepumpt hast, kannst du sie bei Raumtemperatur, im Kühlschrank oder im Gefrierschrank aufbewahren, je nachdem, wie zeitnah du sie füttern möchtest. Diese Richtlinien solltest du befolgen:
Richtlinien zur Aufbewahrung von frisch abgepumpter Muttermilch (für gesunde, termingeborene Babys)2,3
Aufbewahrungsort | Raumtemperatur | Kühlschrank | Gefrierschrank | Zuvor eingefrorene |
Sichere Aufbewahrungszeit | Am besten max. vier Stunden
Bis zu sechs Stunden für Milch, die unter sehr hygienischen Bedingungen abgepumpt wurde* | Am besten max. drei Tage
Bis zu fünf Tage für Milch, die unter sehr hygienischen Bedingungen abgepumpt wurde* | Am besten max. sechs Monate
Bis zu neun Monate für Milch, die | Bis zu zwei Stunden bei Raumtemperatur
Bis zu 24 Stunden im Kühlschrank
Nicht wieder einfrieren |
* Sehr hygienische Bedingungen sind gegeben, wenn die Leitlinien zur Reinigung und Sterilisation von den Gebrauchsanweisungen der
Medela Milchpumpen strikt befolgt werden. Die hier genannten Richtlinien zur Aufbewahrung und zum Auftauen von Muttermilch gelten als Empfehlung – für weitere Informationen wende dich an deinen Arzt, deine Hebamme oder an deine Stillberaterin.
Wenn dein Baby auf einer neonatologischen Intensivstation oder aus anderen Gründen besonders behandelt wird, gelten in deinem Krankenhaus möglicherweise strengere Empfehlungen zur Reinigung und Aufbewahrung.
Wenn du abgepumpte Milch im Kühlschrank lagern oder einfrieren möchtest, schreib immer das Abpumpdatum und die abgefüllte Milchmenge auf die Flaschen oder Beuteletiketten, damit du den Überblick über deine „Milchbank“ behältst und die Milch in der richtigen Reihenfolge verwendest.
Aufbewahrte Muttermilch neigt dazu, sich in unterschiedlichen Schichten abzusetzen, wobei das Fett nach oben schwimmt. Schwenke die Flasche sanft, um die Schichten wieder miteinander zu vermischen, bevor du dein Baby mit der Milch fütterst. Durch starkes Rühren oder Schütteln kann ein Teil der nährenden und schützenden Inhaltsstoffe der Milch beschädigt werden.5
Wenn dein Baby abgepumpte Milch aus einer Tasse oder einer Flasche trinkt, gelangen Bakterien aus seinem Mund automatisch in die Milch. Deshalb ist es am besten, übrig gebliebene oder nur zum Teil getrunkene Milch spätestens nach ein bis zwei Stunden wegzuschütten. Um abgepumpte Milch nicht zu verschwenden, solltest du Milch deshalb am besten immer nur in kleinen Mengen aufbewahren und nur auftauen und erwärmen, was du gerade für eine Mahlzeit brauchst.2
Diese Richtlinien gelten, um abgepumpte Milch sicher im Kühlschrank aufzubewahren:
Im Folgenden erfährst du, wie du Muttermilch sicher einfrieren kannst:
Sei beim Auftauen von Muttermilch vorsichtig, um zu gewährleisten, dass sie für dein Baby sicher ist:
Gesunde termingeborene Babys können raumtemperierte oder auf Körpertemperatur angewärmte Muttermilch trinken. Einige Babys haben dabei gewisse Vorlieben, andere nicht.
Vielleicht fällt dir auf, dass deine im Kühlschrank gekühlte oder aufgetaute Muttermilch manchmal anders riecht. Das liegt daran, dass ein Enzym namens Lipase Fette spaltet und Fettsäuren freisetzt – ein Prozess, der verhindert, dass sich schädliche Bakterien vermehren.
Einige Mütter berichten, dass ihre aufbewahrte Milch einen seifigen oder ranzigen Geruch hat. Aber wenn du alle Richtlinien zur sicheren Aufbewahrung aus diesem Artikel befolgt hast, kannst du sie deinem Baby bedenkenlos geben.2
Wenn du deine Milch zwischen deinem Arbeitsplatz, Zuhause oder einer Tagesbetreuung hin- und hertransportieren musst, verwende eine Kühltasche mit Kühlakkus.2 Mehr Informationen zum Pumpen und Aufbewahren unterwegs findest du in unserem Artikel Auf Reisen mit deiner Milchpumpe.
1 US Food & Drug Administration. Using a breast pump. [Internet]. Silver Spring, MD, USA: US Department of Health and Human Services; 2018 [updated 2018 Feb 04; cited 2018 Apr 12] Available from: www.fda.gov/MedicalDevices/ProductsandMedicalProcedures/HomeHealthandConsumer/ConsumerProducts/BreastPumps/ucm061944.htm
2 Eglash,A., Simon,L., & The Academy of Breastfeeding Medicine. ABM clinical protocol #8: human milk storage information for home use for full-term infants, revised 2017. Breastfeed Med 12, (2017).
3 Human Milk Banking Association of North America. 2011 Best practice for expressing, storing and handling human milk in hospitals, homes, and child care settings. (HMBANA, Fort Worth, 2011).
4 García-Lara NR et al. Effect of freezing time on macronutrients and energy content of breastmilk. Breastfeeding Medicine. 2012;7(4):295-301.
5 Office on Women’s Health. Pumping and storing breastmilk. [Internet]. Silver Spring, MD, USA: US Department of Health and Human Services; 2018 [updated 2018 Jan 12; cited 2018 Apr 12] Available from: www.womenshealth.gov/breastfeeding/pumping-and-storing-breastmilk
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