Schwangerschaft und -vorbereitung
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FL? SSL?? FOD??? Manche Abkürzungen im Mutterpass sind echtes Fachchinesisch. Dahinter verstecken sich viele spannende Details über die Entwicklung deines Babys. Wir haben eine kleine Übersetzungshilfe für dich, damit du weißt, was in deinem Mutterpass steht!
Vielleicht hältst du erst seit Kurzem deinen Mutterpass in den Händen oder trägst ihn schon seit einigen Schwangerschaftswochen bei dir: In dein Untersuchungsheft wird während deiner Schwangerschaft alles eingetragen, was über den Gesundheitszustand deines Babys bzw. deinen eigenen bekannt ist. Einige Abkürzungen im Mutterpass verlangen jedoch Erklärung. Das steht in deinem Mutterpass, den du bekommst, sobald deine Schwangerschaft festgestellt wird.
Hier findest du einige wichtige Untersuchungsergebnisse deiner Blutabnahmen.
Laboruntersuchungen
Alle Blutuntersuchungen, einschließlich Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors (Rh).
Antikörper-Suchtest
Klärt, ob im Blut der Mutter Antikörper gegen das Blut des Babys gebildet wurden, falls der Rhesusfaktor bei Mama und Kind unterschiedlich ist. Der erste Test findet zu Beginn der Schwangerschaft statt.
Röteln-Impfung
Klärt, ob die Mutter bereits gegen Röteln geimpft ist oder eine Rötelnimpfung hinter sich hat und somit über ausreichend Impfschutz verfügt.
Chlamydia trachomatis-DNA
Anhand einer Urinprobe wird ermittelt, ob eine Chlamydien-Infektion (Bakterien) besteht. Bei einer Infektion muss eine antibiotische Behandlung erfolgen, um Komplikationen zu vermeiden.
Antikörper-Suchtest-Kontrolle
Erneuter Antikörper-Suchtest zwischen der 24. und 27. Schwangerschaftswoche (SSW).
Röteln-Antikörpertest-Kontrolle
Die zweite Blutuntersuchung wird nur vorgenommen, wenn beim ersten Test festgestellt wurde, dass die Schwangere nicht ausreichend gegen Röteln immun ist.
LSR durchgeführt
Test auf Syphilis (Lues).
HBs-Antigen-Test
Bluttest auf Hepatits-B.
Besonderheiten zu den Katalogen A. & B.
Wie der Name schon sagt, werden hier die Besonderheiten und Therapiemaßnahmen, wie z. B. Insulindosis bei Diabetes-Patientinnen, zu den Risikokatalogen A und B eingetragen.
Stationäre Behandlung während der Schwangerschaft
Dokumentation der Aufenthalte im Krankenhaus während der Schwangerschaft.
Cardiotokographische Befunde
Bei bestimmten Auffälligkeiten, z. B. vorzeitiger Wehentätigkeit, sehen die Mutterschaftsrichtlinien ein Cardiotokogramm (CTG) vor. Es zeichnet die Herztätigkeit des Kindes und die Aktivität der Gebärmutter auf.
Hier werden die Befunde der Erstuntersuchung dokumentiert, um mögliche Risiken zu erkennen.
Gravida
Steht hier für die Zahl der Schwangerschaften (Fehlgeburten werden mitgezählt).
Para
(parere = gebären) Anzahl der Geburten
Anamnese
Krankheitsvorgeschichte
Hier sind Probleme gemeint, die während der Schwangerschaft auftreten können. Das sind weitere Abkürzungen und ihre Bedeutung, die du auf Seite 6 deines Mutterpasses findest:
Terminbestimmung
Diese Terminbestimmung ist die Grundlage für den Beginn des Mutterschutzes. Die Berechnung des Geburtstermins (ET = errechneter Termin) basiert auf dem ersten Tag der letzten Periode (LR):
LR + 7 Tage - 3 Monate + 1 Jahr = ET
Wenn du nicht selbst rechnen möchtest, erledigt das der Mutterschutz-Rechner von Medela Family.
In dieser Tabelle dokumentiert dein Arzt (hoffentlich einigermaßen leserlich…) alle Ergebnisse, die er bei Untersuchungen im Verlauf deiner Schwangerschaft gesammelt hat. Hier liest du meist einige Mutterpass-Abkürzungen und Fachwörter, zum Beispiel:
Den drei großen Ultraschalluntersuchungen fiebern Mamas häufig am meisten entgegen: Mal deutlicher, mal nur mit Hilfe des Arztes, kannst du Füßchen, Hände oder die kleine Stupsnase auf dem Monitor erkennen. Dein Arzt achtet dabei natürlich noch auf viel mehr und dokumentiert die Messungen. Hier tauchen Abkürzungen wie FL, AU, FOD oder BPD auf. Was sie bedeuten liest du hier:
Hier ein paar Erklärungen der Fachbegriffe:
Intrauteriner Sitz: Wunschgemäße Lage des Embryos
Plazentalok/-struktur: Sitz und Struktur des Mutterkuchens (Plazenta)
Konsiliaruntersuchung veranlasst: Untersuchung durch einen weiteren Arzt (z. B. Internist oder Augenarzt)
Fetale Struktur: Organe des Babys
Bei den Eintragungen zur Ultraschalluntersuchung findest du diese Abkürzungen in deinem Mutterpass:
Ultraschall-Kontrolluntersuchungen nach Anlage 1b: Bei Verdacht auf Fehlbildungen sollten noch weitere Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden.
Seite 13: Normkurven für den fetalen Wachstumsverlauf
Hier wird das Wachstum deines Babys im Bauch dokumentiert.
BPD = Biparietaler Durchmesser: Dies ist der quergemessene Durchmesser des Köpfchens.
ATD = Abdomenquerdurchmesser: Querdurchmesser des kindlichen Bauches.
Seite 14: Weiterführende Ultraschall-Untersuchungen
Bei Verdacht auf Erkrankungen oder Fehlbildungen des Babys.
Dopplersonographische Untersuchungen: Hier wird mithilfe von Ultraschall die Blutversorgung des Babys geprüft.
Ist diese Mutterpass-Seite ausgefüllt, ist dein kleiner Schatz auf der Welt! Hier wird die Geburt festgehalten sowie die Ergebnisse deiner letzten gynäkologischen Untersuchung, bevor ihr nach Hause geht.
Geburtsmodus
Kindslage
APGAR-Zahl:
Gleich nach der Geburt wird der Zustand des Babys mit dem APGAR-Schema beurteilt. Für jeden Bereich kann das Neugeborene 0, 1 oder 2 Punkte erhalten, die dann zusammengezählt werden. Die Bestzahl beträgt 10.
ph-Wert (Nabelarterie)
Gibt Auskunft über den Säuregrad des Bluts in der Nabelschnurarterie des Babys. So wird der Sauerstoffgehalt des Kindsbluts bei der Geburt überprüft.
Wochenbett
Bei der Abschlussuntersuchung vor Entlassung aus dem Krankenhaus prüft der Arzt die Rückbildung der Gebärmutter und vermerkt den Heilungsverlauf eventueller Geburtsverletzungen.
2. Untersuchung nach Entbindung (6.-8. Woche)
Bei der Nachuntersuchung kontrolliert der Frauenarzt den gynäkologischen Befund, Blutdruck und Urin.
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