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Herausforderungen beim Stillen​

Vasospasmus der Brustwarzen: erkennen, behandeln und vermeiden

Zeit zum Lesen: 5 min.

Wenn du während des Stillens starke stechende Schmerzen in der Brustwarze oder der Brust spürst, könnte es ein sogenannter Vasospasmus der Brustwarze sein. Hier erfährst du mehr über die Ursachen dieses Phänomens sowie über die Behandlung und wie du Schmerzen beim Stillen und Abpumpen reduzieren oder verhindern kannst. Außerdem erhältst du Tipps, wie du Vasospasmus vorbeugen kannst.

Ein Baby hält den Finger seiner Mutter, während es gestillt wird.

Inhalt

Was ist ein Vasospasmus?

Was sind die Ursachen?

Welche Symptome treten beim Vasospasmus auf?

Wie sieht die Brustwarze beim Vasospasmus aus?

Woran erkenne ich, ob ich einen Vasospasmus der Brustwarzen habe?

Kann ich mit einem Vasospasmus der Brustwarzen stillen?

Was sind die typischen Auslöser für einen Vasospasmus der Brustwarze?

Wie können die Symptome von Vasospasmus gelindert werden?

Wie kann ich einem Vasospasmus der Brustwarzen vorbeugen?

Was ist ein Vasospasmus?

Bei einem Vasospasmus verengen sich die Blutgefäße, wodurch die Durchblutung des betroffenen Gewebes vermindert wird. Das kann zu starken und stechenden Schmerzen führen. Ein solcher Gefäßkrampf kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, zum Beispiel durch Kälte oder Stress. Es ist gut zu wissen, was die Auslöser sind. Denn so kannst du entsprechende Maßnahmen ergreifen bzw. die Auslöser vermeiden, sodass du weiterhin entspannt stillen kannst, ohne dass dein Milchfluss darunter leidet.

Was sind die Ursachen?

Ein Vasospasmus der Brustwarze entsteht durch das Zusammenziehen oder Verkrampfen von Blutgefäßen in der Brust. Er kann eine oder beide Brustwarzen betreffen. Solche Durchblutungsstörungen können überall im Körper auftreten. In den Brustwarzen beim Stillen oder Abpumpen sind sie jedoch besonders unangenehm.

Eine verminderte Durchblutung kann in verschiedenen Situationen auftreten, zum Beispiel bei einer Verletzung der Brustwarze. Das kann durch falsches Anlegen des Babys passieren oder wenn du mit nicht optimal passendem Milchpumpenzubehör abpumpst. Auch Kälte oder ein plötzlicher Temperaturwechsel können einen Vasospasmus auslösen.

Bei Frauen, die unter dem sogenannten Raynaud-Syndrom leiden, kommt ein Vasospasmus der Brustwarzen häufiger vor. Einige Mütter berichten, dass emotionaler Stress oder ein Mangel an Magnesium und Vitamin B die Krämpfe und die Schmerzintensität verstärken können.

Welche Symptome treten beim Vasospasmus auf?

Die Symptome treten meist kurz nach dem Stillen oder zwischen den Stillmahlzeiten auf und können einige Sekunden oder länger anhalten. Bei einem Vasospasmus hast du ein unangenehmes Gefühl in der Brustwarze, das häufig als pulsierend, stechend, brennend oder als intensiver Schmerz beschrieben wird. Diese Empfindungen können in einer oder beiden Brüsten auftreten.

Wie sieht die Brustwarze beim Vasospasmus aus?

Wenn sich die Blutgefäße verengen, wird der Blutfluss eingeschränkt. Deshalb kann die Brustwarzenspitze während eines Vasospasmus weiß oder blass erscheinen. Nach dem Spasmus kann sich die Farbe der Brustwarze verändern – von weiß zu rot, lila oder blau – bis sie schließlich wieder ihre normale Farbe annimmt.

Woran erkenne ich, ob ich einen Vasospasmus der Brustwarzen habe?

Zu Beginn des Stillens und Abpumpens ist es nicht ungewöhnlich, dass die Brustwarzen empfindlich sind und evtl. auch etwas wehtun. Mütter, die unter einem Vasospasmus der Brustwarzen leiden, berichten jedoch von intensiven, kurzzeitigen Schmerzen sowie möglichen Farbveränderungen der Brustwarzen.

Sprich mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt oder mit einer Stillberaterin, um andere mögliche Ursachen für deine Schmerzen auszuschließen, zum Beispiel eine Brustwarzenverletzung oder eine Pilzinfektion wie Soor.

Was ist das Raynaud-Syndrom?

Das Raynaud-Syndrom wird auch „Weißfingerkrankheit“ genannt. Meist wird es durch Kälte oder Stress ausgelöst. Die Gefäße ziehen sich krampfhaft zusammen. Dadurch fließt zu wenig Blut in die Finger und sie erblassen, werden regelrecht weiß. Die Symptome können auch an anderen Körperstellen als den Fingern auftreten, zum Beispiel an den Zehen.

Symptome des Raynaud-Syndroms können durch das Tragen von warmen Handschuhen und Socken reduziert werden.

Kann ich mit einem Vasospasmus der Brustwarzen stillen?

Ja, du kannst trotz Vasospasmus weiter stillen. Stillen und Abpumpen sollten aber nicht schmerzhaft sein. Sprich mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt oder deiner Hebamme oder Stillberaterin. Sie können dich dabei unterstützen, Auslöser dieser Durchblutungsstörung und verstärkende Faktoren zu erkennen und zu vermeiden. Gemeinsam findet ihr sicherlich eine Lösung für schmerzfreies Stillen und Abpumpen.

Was sind die typischen Auslöser für einen Vasospasmus der Brustwarze?

Stillen kann unangenehm sein, wenn du unter einem Vasospasmus leidest – aber zum Glück gibt es einiges, was du tun kannst, um die Beschwerden zu lindern. Ein erster Schritt ist, die häufigsten Auslöser zu kennen. Dazu gehören:

  • Verletzung der Brustwarze durch falsches Anlegen des Babys oder Abpumpen mit falscher Flanschgröße oder zu hohem Vakuum
  • Kälte
  • Rauchen
  • emotionaler Stress
  • bestimmte Medikamente (z. B. abschwellende Mittel)

Wie können die Symptome von Vasospasmus gelindert werden?

Es kann sehr unangenehm sein, mit Vasospasmus zu stillen, aber zum Glück können die Symptome meist mit einfachen Mitteln gelindert oder vermieden werden:

  • Lege nach dem Stillen eine warme Kompresse auf deine Brustwarzen.
  • Massiere deine Brustwarzen sanft mit warmem Öl.
  • Vermeide kalte Luft, wenn du deine Brustwarzen an der Luft trocknest.

Falls du keine Linderung findest, sprich mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt oder mit einer Stillberaterin. Mögliche Behandlungen umfassen:

  • Schmerzmittel, die während des Stillens unbedenklich sind
  • Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-Fettsäuren, Kalzium, Magnesium und Vitamin B6

Wie kann ich einem Vasospasmus der Brustwarzen vorbeugen?

Versuche mögliche Auslöser von Vasospasmus zu vermeiden:

  • Achte auf eine gute Stillposition.
  • Stelle sicher, dass dein Baby richtig angelegt ist.
  • Wenn du Milch abpumpst, achte darauf, dass dein Flansch bzw. deine Brusthaube gut passt, um Brustwarzenverletzungen zu vermeiden.
  • Halte deine Brustwarzen warm.
  • Bleib entspannt und stress dich nicht zu sehr.
  • Reduziere Koffein und verzichte auf das Rauchen.
  • Hol dir Hilfe – nicht nur praktischer Art, sondern auch zur mentalen Unterstützung, zum Beispiel, um mit dem Rauchen aufzuhören oder auf Koffein zu verzichten.
Literaturhinweise

1. Buck ML et al. Nipple Pain, Damage, and Vasospasm in the First 8 Weeks Postpartum. BREASTFEEDING MEDICINE Volume 9, Number 2, 2014

2. Deniz S, Kural Bahar. Nipple Vasospasm of Nursing Mothers. Breastfeed Med. 2023 Jun;18(6):494-498.

3. Australian Government. Department of Health and Aged Care. Pregnancy, Birth and Baby. Nipple vasospasm and breastfeeding (accessed February 2025)

4. Australien Breastfeeding Association. Nipple vasospasm. May 2022 (accessed February 2025)

5. Herzl Family Practice Centre, Goldfarb Breastfeeding Clinic. Nipple vasospasm Patient handout. 2009, revised 2019 (accessed February 2025)

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